From Viersen to on the Turkish Riviera: A journey

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Hier geht's zu den Bildern der Turkei-Reise.Von Viersen bis an die Turkische Riviera: eine Rundreise

Mehmet Colak, auch Mokka genannt, ist zweifellos Turke: Mongolenbartchen, Piratentuch (Kopftucher werden von Frauen getragen) und eine Camouflagejacke, als sei er beim Militar. Gleichzeitig ist der 44-Jahrige typisch deutsch: Klapphelm, BMW und im Gepack einen Ersatzreifen, als ginge es bis ans Ende der Zivilisation. Genau der Richtige fur eine Turkeitour, bei der reichlich Kilometer zu schrubben sind. Und Hande zu schutteln: die der Schwiegereltern in Mersin nebst denen einer weitverzweigten Verwandtschaft.


Viersen, Zagreb, Istanbul. 2600 Kilometer in 52 Stunden. Dann endlich Zeit fur die Altstadt Sultanahmet mit dem Strudel der Bazare, fur Blaue Moschee und Hagia Sophia, fur den entstoppelnden Besuch beim Barber sowie furs Picknick am felsigen Bosporusufer mit Oktay, Saniye und Batuhan. Nach dem Prolog geht es quer durch die Turkei. Irgendwo unterwegs verschwindet Mokkas Klapphelm im Systemkoffer, stattdessen schutzt fortan ein luftiges Braincap vor Sonnenbrand.


Mersin. Hauserschlucht, Ozdemir, sechste Etage. Handkuss fur Ana, als Schwiegermutter von den hartesten Typen tief verehrt wie die eigene Mutter. Sofort lerne ich nette Menschen kennen. Durdane, Songul und Hamit, Inhaber einer Motorradwerkstatt und Mokkas Freund. Als Gastgeschenk wird ein neuer Drehmomentschlussel uberreicht, wofur sich der Chef prompt mit einer Inspektion nebst Austauschbatterie fur Mokkas RS revanchiert und damit dem ausgefallenen ABS wieder auf die Sprunge hilft.


Antrittsbesuch bei Mokkas Schwester Adalet und dann Abflug zum "Tantentag". Als su?es Mitbringsel werden drei Kilogramm weich-klebriges Lokum erstanden, kurz danach verschwindet wieder ein Kopfschutz im Koffer. "Hier brauchst du keinen Helm mehr zu tragen", sagt Mokka in vollem Ernst.


Von der Hitze verdorrt sind auf dem Friedhof in Nacarli die Graber, dazwischen auch die von Mokkas Eltern. Sie liegen weit auseinander, denn selbst Allah garantiert keine lebenslange Liebe. Weiter nach Taskoy zu Tante Ulkye. Ihr Mann ist unlangst verstorben, im Schmerz daruber wird auch der fremde Besucher innig gedruckt, selbst wenn der nie zuvor hautnahen Kontakt hatte mit einem "Klageweib".


Zuruck in Mersin, schellt Anas jungster Sohn, vom Schwager flapsig "Murat, der Killer" genannt. Der 30-jahrige Bodyguard in Politikerdiensten hat eine Karriere in einem Spezialkommando gegen die PKK hinter sich und berichtet Dinge, die besser nicht weitererzahlt werden sollten. Aber es dringt auch Positives ans Ohr, die Einladung zu einer Hochzeit in Kayseri zum Beispiel. Nichts wie hin. Und, kaum angekommen, gleich durchstarten zur Runde um den Erciyes Dagi.


3917 Meter hoch ist der erloschene Vulkan, durch dessen Ausbruche einst die aberwitzigen Tuffstein-Landschaften Kappadokiens mit Platz fur Hohlenwohnungen und ganze unterirdische Stadte entstanden sind.


Der 90 Meter hohe Burgfelsen von Ortahisar ist einer der Hohepunkte, Kulminationspunkt Kappadokiens ist allerdings Goreme. Kein Zweifel, 3300 Kilometer Anreise waren fur diese Landschaft nicht zu weit. Selbst dann nicht, wenn es 120 Minuten spater im Ford Transit unseres Gastgebers Jusuf zur Hochzeit in Kayseri gehen soll. Tja, manchmal fordert die Familie auch Opfer.


Pinarbasi, nicht zu verwechseln mit Pina Colada, ist das nachste Ziel. 100 Kilometer Kurs Ost. Schier endlos Berge und Steppen, vermutlich bis zur Mongolei. Scharf rechts ab und dann, nach einem Uberraschungsbesuch bei Rabiye, einst Amme von Mokkas Frau Servet, noch 300 Kilometer bis Gaziantep. Feucht vor Hitze schimmert der Asphalt, weckt die Sehnsucht nach einem norwegischen Fjord. Die baumgesprenkelten Flanken der Berge wirken wie ein dicht behaarter Mannerrucken.


Gaziantep. An der Moschee treffen wir Kadir, einen weiteren Freund Mokkas. Der vitale 65-Jahrige war Versandmeister einer Textilmaschinenfabrik und erzahlt immer wieder gerne die folgende Geschichte: Im Mai 1969 als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen und von Kollegen zum Brotholen geschickt, verstand Kadir vom "Guten Morgen" in der Backerei nur die Halfte, drehte auf dem Absatz stumm um und kam am nachsten Tag wieder in der Hoffnung, wie versprochen nun heute Brot zu bekommen. Das wiederholte sich drei Mal, bis der Verkauferin der schwarzhaarige Schweiger unheimlich wurde und sie die Polizei rief. Die lachte sich dann, zusammen mit dem hinzugezogenen Dolmetscher, ob des Ratsels Losung fast kaputt.


Letzter Abend bei Ozdemir in Mersin. Wahrend Enkelsohn Mercan, seinem Idol 50 Cent nachzappelnd, durch die Bude rappt, zeigt mir die 17-jahrige Gizem das Handyfoto eines jungen Burschen, fur den sie in ihrem rudimentaren Englisch-Vokabular die Bezeichnung Boyfriend findet. "Bomb", kommentiert Onkel Murat wie aus der Pistole geschossen das offenbar heikle Thema.


"Ja Mittelmeer, jetzt bist du dran", stimmt Mokka auf die Ruckfahrt ein. In Susanoglu, warten wir auf Sahin, den "Konig" der Turkish Sultans. Statt auf der Fireblade ist der Prasi des Hamburger Motorradclubs mit der E-Klasse in die Ferien gereist. Er will uns zum Bleiben uberreden, hat aber gegen die Aussicht auf 200 Kurven der Kustenstra?e von Silifke nach Gazipasa keine Chance.


Wie ein Kilic, ein turkisches Krummschwert, durchschneidet die Stra?e die Berghange. Dann entscheiden wir uns vorschnell fur die Nahrungsaufnahme bei Tekeli auf der Terrasse des Restaurants Erciyes: Kopfsuppe mit Backenfleisch. Zum Sattfahren noch 100 Kilometer bis Gazipasa. Auf dem Weg schone Strande mit turkisfarbigem Wasser, dann macht uns in Alanya eine Menge Beton sprachlos. Wo ist Ylmaz? Am besten fragt man die Polizei, denn dort arbeitet Mokkas Schwager. Vor dem Balkon des Strohwitwers hangen auf der Leine Uniformhemden zum Trocknen, daran noch Blutspuren vom letzten Einsatz.


Spatvorstellung von "Einrad-Arif", prominentester Motorradstuntfahrer der Turkei. Mokka ist zusammen mit ihm vor Jahren mal bei Beschleunigungsrennen auf dem Drag Strip angetreten. Heute macht Arif mit Mokka auf dem Sozius einen gelungenen Stoppie, dann brechen wir auf Richtung Side und Antalya.


Auch wenn es der Hinterreifen der roten BMW noch etwas gemacht hatte - die Pelle kommt jetzt runter. Wozu kennt man schlie?lich Ahmet, fruher Schrauber bei Hamit in Mersin und jetzt Chef eines eigenen Motorradladens in Antalya? Er ist dort nicht unsere einzige Anlaufadresse. Mokkas Schwagerin Zeynep, die nach dem Jura-Studium ihr Fladenbrot als Gerichtsvollzieherin verdient, und Ehemann Hamit, als Polizist ebenfalls im Staatsdienst, sind fur zwei Nachte unsere Gastgeber.


"Am Strand wirst du ja bekloppt", achzt Mokka und lockt mich in die kuhleren Berge. 24 Grad nur noch bei Comaklibeli, 1560 Meter hoch. Die Stra?e rau, aber herzlich dazu einladend, die Gaszuge auf Spannung zu halten. In Yesilova wartet Mevlit auf uns. Er hat dort ein Hauschen am Ausflugssee Salda Golu. Der 37-Jahrige ist im Sauerland geboren und arbeitet jetzt als IT-Spezialist in Nettetal. Fast jedes Jahr besucht er die Heimatstadt seiner Eltern. Als ehemaliger Besitzer einer TL 1000 R (die Suzi musste dem Ehefrieden weichen) ist er sofort fur eine Moppedrunde um den See zu begeistern.


Vom See toben wir zuruck ans Meer. Im sanften Sinkflug geht es flott durch die Berge zum Zieleinlauf in Bodrum, Nightlife-Mekka der sudlichen Agais. "Die Luft ist wunderschon. Da merkt man richtig, wie der Sauerstoff in die Lungen stromt", bemerkt Mokka. Wir sitzen hoch uber der Bucht von Karaincir auf der Dachterrasse von Ahmet und Tulin. So konnte es noch ewig weiter gehen, Mokka kennt noch genug Menschen hier, doch 72 Stunden spater und 3400 Kilometer weiter halt vor der heimischen Garage im Ruhrpott gleich hinter mir die Polizei: "Wir haben einen Anruf bekommen, da sei ein Motorrad mit defektem Rucklicht unterwegs." Willkommen in Deutschland.

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